Häufig gestellte Fragen (FAQs)

Allgemeine Fragen zum Säure-Basen-Haushalt

Eine Beurteilung des Säure-Basen-Status ist entweder durch die Messung der Netto-Säureausscheidung im 24-Stundenurin oder über die Pufferkapazität des Blutes möglich (Sander-Methode; Methode nach Jörgensen, Stirum). Diese Methoden werden jedoch nur von spezifischen Laboren durchgeführt.

Man selbst kann seinen Säure-Basen-Status am besten über die Ernährung beurteilen, da diese weitgehend durch regelmäßige Gewohnheiten bestimmt ist und somit einen Aufschluss über eine mögliche Übersäuerung geben kann. Unsere Nahrungsmitteltabelle hilft Ihnen dabei.

Der pH-Wert im Urin gibt keine verlässliche Aussage zum Säure-Basen-Status im Körper, da der Urin-pH stark von der Nahrungszufuhr abhängig ist. Zudem unterliegt er tageszeitlichen Schwankungen (pH 5 – 8). Der Morgenurin ist meist saurer als der tagsüber produzierte. Hinzu kommt, dass weniger als 1% der Säure im Urin in Form von sog. freien Säuren ausgeschieden wird. Doch nur diese sind mit pH-Teststreifen messbar. Die restlichen 99% der über den Urin ausgeschiedenen Säuren sind daher mit pH-Streifen nicht feststellbar.

Eine Beurteilung des Säure-Basen-Status über den Urin lässt sich daher nur über eine Gesamtsäureausscheidung im 24-Stundenurin tätigen.

Zur Regeneration der Blutpuffersysteme benötigt der Organismus Basenbildner, die ernährungsbedingte Säurebelastung zu vermindern. Sind nicht genügend Basen im Körper vorhanden bzw. sind die eigenen Puffersysteme des Körpers erschöpft, kommt es langfristig zu einer latenten Azidose. Eine chronische Übersäuerung äußert sich leider nur in unspezifischen Symptomen wie Müdigkeit, Antriebsschwäche, Konzentrationsschwäche und sinkender Belastbarkeit. Aber auch Veränderungen an Haut und Nägeln, sowie Muskel- und Gelenkschmerzen können Erkennungsmerkmale einer Störung des Säure-Basen-Gleichgewichtes sein.

Hauptursache für die Entstehung einer chronischen Übersäuerung ist der übermäßige Verzehr von Eiweiß, das vom Körper „sauer““ verstoffwechselt wird, bei gleichzeitig zu geringem Verzehr von basischem Obst und Gemüse. Unsere „normale“ Ernährung führt so zu einem täglichen Protonenüberschuß von 50-100 mmol.

Durch eine erhöhte ernährungsbedingte Säurebelastung des Organismus können durchaus bestimmte Funktionen wie z. B. die Abwehrfunktion der Haut beeinträchtigt sein. Es gibt außerdem Hinweise, dass bei entzündlichen Erkrankungen der Haut der Säure-Basen-Haushalt eine Rolle spielt. Eine basenreiche Ernährung bzw. die Ergänzung der Nahrung mit basischen Mineralien kann sich daher durchaus positiv auf die natürlichen Abwehrkräfte der Haut auswirken.

Langfristig kann eine chronische Übersäuerung des Körpers zur Entstehung von Osteoporose beitragen. Denn bei einer latenten Azidose werden basische Mineralien wie Calcium und Magnesium aus dem Knochen freigesetzt, um die überschüssige Säure im Körper zu neutralisieren. Zudem beeinflusst eine chronische Übersäuerung auch die Tätigkeit der Knochenzellen. Zahlreiche aktuelle Untersuchungen haben diesen Zusammenhang mittlerweile belegt. Gleichzeitig konnte in Studien nachgewiesen werden, dass die tägliche Einnahme von Citraten bei gleichzeitiger Einnahme von Calcium und Vitamin D3 zu einer Verbesserung der Knochendichte führen kann.

Eine generelle Empfehlung hierzu ist schwierig, da dies vom individuellen Zustand und den Essgewohnheiten jedes einzelnen abhängig ist. Eine Entsäuerungskur mit einem geeigneten Basenpräparat sollte in jedem Fall über einen Zeitraum von 2-3 Monate erfolgen.

Durch eine konsequente Umstellung der Ernährung auf eine basenreiche Kost, ist es möglich, dass man langfristig auch an Gewicht verliert. Bei einer Diät ist grundsätzlich empfehlenswert, Basensupplemente in Citratform zuzuführen. Durch den gewünschten Abbau von Fettdepots werden sog. Ketosäuren gebildet, die den Säure-Basen-Haushalt negativ beeinflussen und zu einer Übersäuerung führen können. Dies macht sich auch oftmals als sog. Diät- oder Fastenkrise bemerkbar, wo keine weitere Gewichtsabnahme mehr stattfindet.

Bei intakter Nierenfunktion kann es nicht zu einem Basenüberschuss kommen. Überschüssige Basen werden über den Urin wieder ausgeschieden.

Fragen zu Ernährung und Nahrungsmitteltabelle

Einen Basenüberschuss weisen vor allem frisches Obst und Gemüse auf. In unserer Nahrungsmitteltabelle finden Sie genauere Information.

Kaffee und auch Espresso sind wässrige Pflanzenauszüge und weisen sogar einen geringfügigen Basenüberschuss auf. In der Laienpresse wird dies jedoch immer noch häufig falsch dargestellt, da Kaffee eine fördernde Wirkung auf die Magensäurebildung hat, was oftmals mit dessen Auswirkungen auf den Säure-Basen-Haushalt verwechselt wird.

Eher das Gegenteil ist der Fall! Je höher der Anteil von Mineralstoffen in Leitungswasser und Mineralwasser ist, desto höher sein Anteil an Basen. Allerdings muss gleichzeitig der Anteil an Phosphat und Sulfat im Wasser gering sein, da ansonsten die basische Wirkung der Mineralstoffe teilweise wieder neutralisiert wird.

Durch Kochen an sich wird die basische Wirkung nicht umgedreht. Beim Kochen von Gemüse kann jedoch (ähnlich wie bei Vitaminen) ein Teil der Basen ins Kochwasser gelangen. Dieses sollte daher besser aufgefangen werden oder eine schonendere Zubereitungsarten wie Garen oder Dünsten mit wenig Wasser bevorzugt werden.

Durch den Prozess des Einfrierens gehen keine Basen verloren. Hier gilt das gleiche wie beim Kochen: Je schonender der Auftauprozess und die Zubereitung, desto mehr Basen bleiben im Gemüse enthalten.

Ob ein Lebensmittel sauer oder basisch im Körper verstoffwechselt wird, ist abhängig von seinem Eiweiß -Gehalt. Denn schwefelhaltige Aminosäuren (kleinste Bausteine von Eiweiß) werden im Körper ausschließlich sauer verstoffwechselt.

Die meisten (älteren) Lebensmitteltabellen mit Säure-Basen-Werten stammen aus dem Bundeslebensmittelschlüssel. Die Berechnung des Säure-bzw. Basenüberschusses erfolgt aus der Differenz von Basenäquivalenten (Summe aus Natrium-, Kalium-, Calcium- und Magnesiummolekularanteilen) und Säureäquivalenten (Summe aus Chlor-, Schwefel- und Phosphormolekularanteilen) in Lebensmitteln unter Berücksichtigung eines Rundungsfehlers.

Eine genauere Art der Klassifizierung erfolgt durch das PRAL-Rechenmodell (Potential Renal Acid Load) von Remer und Manz (1995), welches auch der Nahrungsmitteltabelle hier auf der Seite zugrunde liegt und dem aktuellen Stand der Wissenschaft entspricht. Danach werden Lebensmittel nach ihrer potentiellen Säurebelastung der Niere eingeteilt, d.h. wie hoch die Säureausscheidung über die Niere beim Verzehr bestimmter Lebensmittel ist. Dieser Wert berücksichtigt im Vergleich zum Bundeslebensmittelschlüssel auch die Absorptionsrate von Mikronährstoffen im Darm, deren Verstoffwechselung und die im Körper aus schwefelhaltigem Eiweiß entstehende Säure.

Für einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt gilt die 80:20-Regel. Dies bedeutet, dass pro Mahlzeit 80 % basische Lebensmittel und 20 % säurebildende Lebensmittel verzehrt werden sollten.

Der menschliche Körper ist bei der heute üblichen Ernährung einem täglichen Säureüberschuss von ca. 50 – 100 mmol ausgesetzt. Dies ist im Wesentlichen auf einen erhöhten Eiweißkonsum bei gleichzeitig vermindertem Verzehr von Obst und Gemüse zurückzuführen. Kann aus bestimmten Gründen der Bedarf an Basen durch den Verzehr von Obst, Gemüse und Salat nicht gedeckt werden, empfehlen wir Ihnen zusätzlich ein Mineralstoffpräparat für den Säure-Basen-Haushalt zu verwenden. Wichtig dabei ist es, dass die Mineralstoffe in Citratform vorliegen.

Wieso gelten alle Früchte im Körper als basisch? Kiwi oder Orangen haben doch einen deutlich sauren pH-Wert!
Ob ein Lebensmittel den Säure-Basen-Haushalt mit Säure belastet oder basisch wirkt liegt immer an der Verstoffwechselung im Körper und hat nichts mit einem sauren Geschmack zu tun.

Sauer schmeckende Nahrungsmittel wie Orangen oder Kiwi gehören aufgrund des hohen Anteils an organisch gebundenen Mineralstoffen (z.B. Kaliumcitrat) zu den Basenlieferanten. Ob ein Lebensmittel sauer oder basisch im Körper verstoffwechselt wird, ist abhängig vom Eiweiß/Protein- Gehalt.

Da Obst und auch einige Gemüsesorten als Basenlieferanten bei einer vorliegenden Fructoseintoleranz wegfallen, ist es in diesem Fall sinnvoll, ein Basenpräparat aus der Apotheke einzunehmen. Achten Sie dabei auf ein Produkt mit Mineralstoffcitraten!

In Obst, Salat und Gemüse liegen die Mineralstoffe überwiegend in Citratform vor. Die Citrate reagieren nicht mit der Magensäure, sondern werden erst im leicht basischen Bereich des Dünndarms aufgenommen und gelangen so in den Stoffwechsel. Eine Magensäurepufferung findet somit nicht statt.

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